Polen und Deutschland im modernen Europa
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Geschichte der Landsmannschaft Schlesien 1952-1991.

Betreuung: Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz


Nach dem Zweiten Weltkrieg fand fast eine halbe Million der vertriebenen Schlesier Zuflucht in Bayern. Dort  entstanden die ersten die ehemaligen Bewohner Ober- und Niederschlesiens vereinigenden Organisationen, die sich zum Ziel setzten, die eigene regionale Identität aufrechtzuerhalten und die schlesische Kultur und Tradition zu verbreiten. 1948 wurde der erste legale Bund der Schlesier unter dem Namen Schlesierverband Bayern ins Leben gerufen. Die neue Organisation wurde ganz schell zum Vorbild für ähnliche Initiativen in der ganzen Bundesrepublik Deutschland. Zwei Jahre später gründeten die Organe der zehn lokalen Bünde einen bundesweit handelnden Verein, Landsmannschaft Schlesien – Nieder und Oberschlesien, der zur offiziellen Repräsentation der Vertriebenen und Umsiedler aus Schlesien wurde. Im Jahr 1957 tritt die Landsmannschaft Schlesien gemeinsam mit neunzehn anderen Vertriebenenverbänden dem Bund der Vertriebenen bei. Demzufolge begann die Tätigkeit des Verbands sowohl in Deutschland als auch in Polen Kontroversen zu erregen. Unter den Organisationsmitgliedern waren immer häufiger Rufe zur Revision der Oder-Neiße-Grenze und Vermögensansprüche dem polnischen Staat gegenüber zu hören.


Nach dem Fall des Kommunismus und dem Beitritt Polens zur EU sollten die Revisionsstimmungen und Ansprüche an Polen wohl sinken. Das Thema um den Vertriebenenverband kehrt  jedoch zur öffentlichen Debatte um die deutsch-polnischen Verhältnisse hin und wieder zurück. Die heutige polnische Historiografie verfügt leider über keine wissenschaftliche Bearbeitung, die der Diskussion um den Bund der Vertriebenen einen akademischen Charakter verleihen würde. Das Projekt der vorliegenden Dissertation soll daher ein Versuch, der diese Lücke füllt. Die Hauptaufgabe dieser Arbeit ist die Darstellung der Geschichte des schlesischen Vertriebenenverbands in den Jahren 1952-1991 durch das Prisma von Biografien der Spitzenreiter der Organisation. Darüber hinaus strebt das Projekt an, das politisch-kulturelle Porträt des Verbands anzufertigen und seine Rolle in den polnisch-deutschen Beziehungen darzustellen.


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